Durch Anklicken des MBI-Logos oben links zur MBI-Startseite zu Mülheimer Datenschutz bei Fragebogenaktionen, Google street view usw.
auf dieser Seite, aus der Aufzählung heraus jeweils per Link direkt erreichbar
Anfrage an den Hauptausschuss am 28.11.02 zu bedenklichen Fragebogenaktionen
Kurzfassung der Ergebnisse im Ausschuss am 28.11.02
Antrag an den Hauptausschuss am 9.10.03,
Kosten der erneuten Fragebogenaktion offenzulegen, den Landesdatenschützer die Umfrage überprüfen zu
lassen und alle weiteren Umfragen einzustellen
Kurzfassung der Ergebnisse im Ausschuss
am 9.10.03: “ Umfragen sichern Arbeitsplätze - und sonst?”
Anfrage an den Hauptausschuss am 27.11.03, was die im HA beschlossene Überprüfung der Mülheimer Fragebogenaktionen durch den Landesdatenschutzbeauftragten ergeben hat.
Fragebogen für Kita-Eltern zu Gesundheitsförderung und Entwicklungsstörungen mit einer Reihe von Fragen zur Privatsphäre der Eltern. Doch Datenschutz muss gewährleistet, -mißbrauch ausgeschlossen
sein, insbesondere auch zur Berechnung der KiGa-Gebühren.
MBI-Anfrage dazu im Hauptausschuss
18.5.07: Anfrage für den Hauptausschuss der Stadt Mülheim am 31. Mai 2007 zu Kosten und
Sinn der Repräsentativerhebung 2007
20.11.07: Was soll die erneute Repräsentativumfrage? Geldverschwendung und Beschäftigungstherapie! Die MBI rufen dazu auf, sich möglichst an dieser Umfrage nicht zu beteiligen!
28.12.07: Umfragen gerät immer mehr ins Zwielicht!
1.2.10: Antrag für die Sitzungen der BV 1 am 26.2., BV 2 am 1.3. und BV 3 am 2.3. 2010, für die Sitzung des
Hauptausschusses am 4.3.10 und des Rates der Stadt Mülheim am 11.3.10 zu mehr Schutz der Bürger vor Datenmissbrauch durch „Google Street View“ u.a. eine Gebühr von ca. 10.000 Euro zu verlangen,
direkt im Anschluss
Mülheim, 1. Feb. 2010
Antrag für die Sitzungen der BV 1 am 26.2., BV 2 am 1.3. und BV 3 am 2.3. 2010, für die Sitzung des Hauptausschusses am 4.3.10 und des Rates der Stadt Mülheim am 11.3.10 TO öffentlich Mehr Schutz der Bürger vor Datenmissbrauch durch „Google Street View“ BV 1, 2,3 und Hauptausschuss mögen beschließen dem Rat der Stadt zu empfehlen: Der Rat der Stadt möge beschließen:Die
Straßennutzungsverordnung der Stadt Mülheim wird dergestalt ergänzt, dass in Zukunft das Filmen innerhalb des Mülheimer Stadtgebiets für „google street view“ oder Firmen mit ähnlicher Sammelwut
gebührenpflichtig wird. Analog der Stadt Ratingen sollte die Gebühr ca. 10.000 Euro betragen. Die Verwaltung wird beauftragt, für die Sitzungsfolge im April eine Beschlussvorlage zur entsprechenden Änderung
der Gebührensatzung vorzulegen. Frau OB Mühlenfeld wird beauftragt, als Präsidiumsmitglied des Städtetages die Initiative für gemeinsame Schritte bundesweit zu ergreifen, um in Zukunft einen besseren
Schutz der Bürger vor Datenmissbrauch durch google u.a. zu gewährleisten. Begründung
Die Nahaufnahmen
von Google Street View von Gebäuden und Personen sind für jedermann im Internet abrufbar. Sie verletzen zweifelsohne deutlich die Privatsphäre. Die Stadt Ratingen reagierte auf die Sammelwut des
amerikanischen Datensammlers Google. Durch eine Änderung der Straßennutzungsverordnung im letzten Dez. wurde das Filmen innerhalb Ratingens für Google Street View nun gebührenpflichtig. Eine andere
Möglichkeit, Google das Sammeln zumindest zu erschweren, insbesondere auf dem Rechtsweg, haben Städte anscheinend leider nicht.
Google wird sich von den Ratinger Gebühren in Höhe von 6.180 Euro sicher nicht abschrecken
lassen. Anders sieht es jedoch aus, wenn viele Städte insbesondere größere Städte dem
Ratinger Vorbild folgen. Unabhängig davon sollte die Problematik von Städte- und Gemeindebund sowie den Städtetagen als dringliche Aufgabe behandelt werden, damit in Zusammenarbeit mit dem
Bundesdatenschutzbeauftragten in Zukunft auch ein verbesserter gesetzlicher Schutz der Privatsphäre aller Bürger gewährleistet werden kann. Die Möglichkeit von Privat- und Geschäftsleuten, „ihre“ Bilder
löschen zu lassen, reicht als Schutz der Persönlichkeitsrechte bei weitem nicht aus, denn sie wird wird logischerweise erst genutzt, nachdem die Bilder zugänglich für alle waren und dann bekanntlich auch nur
von einem Bruchteil der Betroffenen.L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher P.S. Im Gegensatz zu Behörden können Privat- und Geschäftsleute Bilder ihrer Gebäude und von sich
selbst bei Google Street View löschen lassen. Die MBI raten deshalb jedem das zu tun, denn man kann sich leicht
ausmalen, wie mit diesem Bildmaterial, das jedem zur Verfügung steht, Missbrauch getrieben
werden kann. Wer "seine" Daten gelöscht haben will, kann das über diesen Link erreichen 20.2.08:
MBI-Anfrage, ein Sachstandsbericht zu der umstrittenen Umfrage von Ende 2007 zu geben. Ergebnisse: Alles bestens, viele lieben Ruhrbania usw.?! Ha, ha ... 28.12.07:
Die umstrittene neuerliche Umfrageaktion der Stadt gerät immer mehr ins Zwielicht. Bereits Ende Nov. fragten die MBI: “Was
soll die erneute Repräsentativumfrage? Geldverschwendung und Beschäftigungstherapie!“ (s.u.) und sie riefen dazu auf, sich möglichst an dieser
Umfrage nicht zu beteiligen! Das haben von den 7000, die die Fragebögen erhielten, auch nur wenige getan. Gerade weil neben bereits
seltsamen Fragen zu Ruhrbania oder zur Klimakatastrophe auch sehr Persönliches wie Ess- und Trinkgewohnheiten abgefragt werden,
wundern sich viele, dass sie zu dem albernen und angeblich anonymen Fragebogen kurz vor Weihnachten Post erhielten mit dem
Vermerk “Sie haben Ihren Fragebogen noch nicht zurückgeschickt“. Stadtsprecher Wiebels beruhigte über WAZ die irritierten Bürger so:
“Kommt der ausgefüllte Fragebogen bei der Stadt an, wird die Adresse sofort gelöscht und somit anonymisiert.“ und “Deshalb sei die Statistikstelle auch abgeschottet. Da kommt keiner mehr ohne Ausweis rein.“
Toll, sagt dazu der eh schon gläserne Bürger, warum stellt Ihr denn überhaupt solch
nichtsnutzige Fragen, die ohnehin nur von unrepräsentativ wenigen beantwortet werden, deren Antworten zudem keine Aussagekraft
besitzen und die die ausgesuchten Repräsentativbürger höchstens auf die Palme bringen? Es war doch offensichtlich, dass diese erneute
Umfrage, nach der letzten ähnlichen von Mai/Juni, vornehmlich dem ungeliebten bis verhassten Ruhrbania eine scheinbare
Zustimmung eröffnen sollte, doch haben die Beiwerkfragen zu Rauchen, Saufen oder Essschnelligkeit der gesamten Umfrage die
Glaubwürdigkeit genommen. War die Umfrage als solche bereits überflüssig wie ein Kropf und reine Geldverschwendung (ca. 30.000
Euro?), so war die Art und Weise sowie einige der gestellten Fragen schlichtweg wieder einmal “Genial daneben!“ Wenn Frau Mühlenfeld
die Meinung der Mülheimer Bürger/innen zu ihrem Prestigeobjekt wirklich wissen will, braucht sie nur eine halbe Stunde auf der
Schlossstr. mit Menschen zu sprechen. Denn egal ob Säufer oder Anti-Alkoholiker, Raucher oder Nichtraucher, Fastfood-Esser oder
Müslikauer: Die ganz große Mehrheit hält sehr wenig von ihrem Ruhrbania und dem, was mit ihrer Stadt passiert! Mülheim, den 20.11.07 Im
Mai/Juni 2007 führte die Stadt Mülheim bereits eine Repräsentativumfrage durch (s.u.). Diese Umfrage
2007 zum Mietspiegel erfasste aber noch eine Fülle weiterer Daten, z.B. zur Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld. Fragen nach dem Wohnumfeld ergeben aber wenig Sinn, wenn die Anonymität gewahrt bleiben
soll, da die Ergebnisse keinem Stadtteil zugeordnet werden können. Ähnlich zweifelhaft waren Sinn und Zweck weiterer Fragen zu „persönliche Erfahrungen, Bewertungen, Meinungen“.
Ein halbes Jahr später jetzt die nächste Umfrage bei wieder ca. 7000 Bürgern, z.T. mit den gleichen Fragen.
Hinzugekommen sind Fragen zur Akzeptanz von Ruhrbania, zur Energieeinsparung und zur Gesundheit. Ein Teil der Fragen wie zum Essen, zum Trink- oder zum Frühstücksverhalten sind wirklich seltsam, vor allem
wenn die Anonymität nicht gesichert ist.
Doch unabhängig davon stellt sich die Frage, was diese erneute Umfrage soll. Die MBI halten das für Geldverschwendung und Beschäftigungstherapie.
- Was z.B. bringt es, wenn von 7000 angeschriebenen 4000 die Bögen zurückschicken und bei Frage 13 zur Ruhrpromenade davon 3500 z.B. ankreuzen "Die Ruhrpromenade trägt nicht zur Belebung der
Innenstadt bei". Wird dann Frau Mühlenfeld alle Ruhrbania-Planungen stoppen? Sicher nicht.
- Oder wenn die meisten unter Frage 30 "Befürworten Sie das NRW-Rauchverbot" Nein ankreuzen würden und dann?
- Oder bei Frage 33 "Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, dass Sie Ihren Alkoholkonsum verringern sollten?" ebenfalls Nein ankreuzen würden und dann?
- Oder ......
Die MBI rufen aus all den Gründen heraus dazu auf, sich möglichst an dieser Umfrage nicht zu beteiligen. P.S.: Im Hauptausschuss am 10.9.03 wurde beschlossen, dass bei zukünftigen Umfragen vorher dem
Hauptausschuss die Aktion mit Themen und Intentionen vorgestellt werden. Das ist wiederum nicht geschehen!
Mülheim, den 18.05.2007 Anfrage für den Hauptausschuss der Stadt Mülheim am 31. Mai 2007 TO: öffentlich
Repräsentativerhebung 2007
Es ist eine sinnvolle Sache, zur Erstellung des Mietspiegels möglichst repräsentative Umfragen durchzuführen. Die Umfrage 2007 zum Mietspiegel erfasst aber noch eine Fülle weiterer Daten, z.B. zur
Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld. Fragen nach dem Wohnumfeld ergeben aber wenig Sinn, wenn die Anonymität gewahrt bleiben soll, da die Ergebnisse keinem Stadtteil zugeordnet werden können. Ähnlich
zweifelhaft sind Sinn und Zweck der Fragen 27 ff.: „persönliche Erfahrungen, Bewertungen, Meinungen“. Die
meisten Fragen wirken aufgesetzt und antiquiert. Sie sind zum großen Teil so oder ähnlich bereits in der letzten eher unprofessionellen Repräsentativerhebung im Jahre 2002 genauso gestellt worden.
Die Verwaltung möge folgende Fragen zu der Umfrage 2007 beantworten:
- Welche Schlussfolgerungen hat man aus der Repräsentativerhebung 2002 gezogen bei der Zusammenstellung der neuerlichen Fragen? Welche Fragen wurden warum weggelassen, welche warum hinzugefügt?
- Wie hoch sind die Kosten für die gesamte Umfrage einschließlich der Auswertung? Wieviele Mitarbeiterstunden sind insgesamt angesetzt?
- Wie wurden die „repräsentativen“ Mülheimer ausgesucht, die den Fragebogen zugeschickt erhielten?
- Wie hoch ist der Rücklauf?
- Inwieweit teilt die Verwaltung die Auffassung, dass der Rücklauf größer sein könnte, wenn die Fraben ab Nr. 18 („Lebensumstände“), zumindest aber die Fragen ab Nr. 27 weggelassen oder als freiwillig
gekennzeichnet worden wären?
- Wie hoch schätzt die Verwaltung die Aussagekraft der Ergebnisse der Umfrage ein, zum einen bezogen auf die Fragen 1 bis 17 für den Mietspiegel, zum anderen für die Fragen ab Nr. 18 zu
„Lebensumständen, Bedürfnissen, Meinungsbildern“
- Inwieweit hat der „Stab Entwicklungsplanung und Stadtforschung“ Umfragebögen und -erfahrungen aus anderen Städten zu Rate gezogen, um z.B. vor Erstellung der aktuellen Fragebögen zur
Repräsentativ-erhebung 2007 auch neuere Fragestellungen mit einfließen zu lassen?
- Was genau ist das Ziel der Fragen Nr. 27 ff.: „persönliche Erfahrungen, Bewertungen, Meinungen“. Was soll mit den Ergebnissen geschehen, z.B. wenn bei Frage 34 fast alle ankreuzen würden: „So,
wie`s einem geht, hat man es auch verdient“ oder wenn bei Frage 38 die Mehrheit ankreuzt, ob sie sich „abgesehen von der Staatsangehörigkeit in dieser Gesellschaft aufgenommen, zugehörig fühlt“
nicht zugehörig ankreuzt?
Für die MBI-Fraktion: L. Reinhard, Fraktionssprecher
Ca. 30.000 Euro kostet die Umfrage, der Rücklauf ist eher mau, weshalb nochmals 7000 Briefe verschickt werden. Der Landesdatenschützer hat den Mülheimern bestätigt, das Datenschutz nicht verletzt würde. Na
denn! Mülheim, den 15. Februar 2007
Anfrage für den Hauptausschuss am 22. Februar 2007 TO: Öffentlich Fragebogen für Kita-Eltern und Datenschutz
Der Fragebogen im Anhang ging an die Mülheimer Kita-Eltern. Er soll zur Früherkennung von Gesundheitsproblemen und Entwicklungsstörungen dienen. Eine Reihe von Fragen betreffen tiefgehend die
Privatsphäre der Eltern und es erschließt sich Außenstehenden nicht automatisch, was z.B. detaillierte Auskünfte über Ausbildungsgrad, beruflicher Situation, Arbeitszeiten, Wohnortwechsel u.ä. der Eltern mit
Gesundheitsproblemen der Kinder zu tun haben. Die Eltern müssen sich zudem einverstanden erklären, dass die Daten nicht nur mit den Erzieherinnen des
Kindergartens ausgetauscht werden, sondern auch dass die Daten vorübergehend gespeichert werden. Die Verwaltung möge deshalb zu folgenden Fragen Stellung beziehen:
- Wurde der Fragebogen mit dem Datenschutzbeauftragten abgestimmt, insbesondere die letzten beiden Seiten? Wenn nein, soll das noch geschehen? Wenn ja, wurde auch der Landesbeauftragte für
Datenschutz zu Rate gezogen?
- Inwieweit ist ausgeschlossen, dass die gespeicherten Daten über die Lebensumstände der Eltern nicht benutzt werden können im Zusammenhang mit der Berechnung der Kinderbetreuungsbeiträge, für die ja
bekanntlich in Mülheim seit diesem KiGa-Jahr das real zu versteuernde Einkommen der Eltern als
Bemessensgrundlage gilt.
Für die MBI-Fraktion: L. Reinhard, Fraktionssprecher
Antwort der Verwaltung: Alles sei unproblematisch, weil die Beantwortung freiwillig sei. Nichtdestrotrotz wurden keine weiteren Fragebögen mehr verteilt. Mülheim, den 24.9.2003Antrag an den Hauptausschusses am 9.10.03 TO: öffentlich
Bürgerumfragen Der Hauptausschuss möge beschließen:
- Die Verwaltung wird aufgefordert, die in diesem und im letzten Jahr durchgeführten Fragebogenaktionen durch den Landesbeauftragten für Datenschutz auf mögliche Verletzungen der
Persönlichkeits- und Datenschutzrechte der Befragten überprüfen zu lassen.
- Die Verwaltung möge die Kosten für die bisher durchführten und die noch geplanten Fragebogenaktionen darstellen und begründen, warum für diese Ausgaben kein Beschluss der
politischen Gremien eingeholt wurde.
- Die Verwaltung wird angewiesen, keine weiteren Fragebogenaktionen mehr durchzuführen.
Begründung: Die durch die Fragebogenaktionen entstandenen bzw. entstehenden Kosten sind vor dem Hintergrund der
finanziellen Situation der Stadt Mülheim nicht zu verantworten und auch dem Bürger nur noch schwer zu vermitteln. Haushaltsrechtlich sind solche Ausgaben bei nicht genehmigtem Haushalt zudem problematisch.
Die Anonymität der Befragung ist aus zwei Gründen nicht unbedingt gewährleistet: Erstens sind die Bögen numeriert, allein dies könnte dem Datenschutz widersprechen.
Zweitens sind durch die umfangreiche und detaillierte Fragestellung Rückschlüsse auf die Person möglich,
zwar nicht generell, aber sicher in Einzelfällen, zumal die Befragung nur „Sinn“ macht, wenn eine räumliche
Zuordnung der Wohnung möglich ist. Da viele, insbesondere auch ältere Mitbürger, verunsichert über ihre Rechte sind, dürfte auch der Hinweis auf die Freiwilligkeit der Beantwortung nichts an der Problematik
ändern, zumal wenn, wie bei der letzten Befragung, durch mehrfache „Mahnungen“ zusätzlicher Druck auf die Befragten ausgeübt wird.
Es ist nicht nachvollziehbar, welche Relevanz die Ergebnisse der Befragung haben sollen. Abgesehen von methodischen Mängeln des Fragebogens ist nicht einzusehen, warum z. B. nach den umfangreichen
Messungen zum Lärmminderungsplan die Lärmbelastung noch einmal durch die Bürgerbefragung „festgestellt“ werden soll. Die Problemzonen sind hinlänglich bekannt. Oder: was folgt z.B. daraus, wenn
Nachbarn sich durch Baulärm auf einem Nachbargrundstück gestört fühlen? Dort, wo Lärmprobleme auftreten, die aus dem politischen Bereich zu beeinflussen wären, gibt es auch längst entsprechende
Bürgerproteste (meistens mehr oder weniger vergeblich). Fazit: wenn es wirklich darum geht, Lärmbelastungen festzustellen und zu verringern, gibt es genug andere Möglichkeiten. Die Fragen zur
Gesundheit sind zudem aus datenschutzrechtlicher Hinsicht überaus problematisch und ihr Sinn ist erst recht
nicht einzusehen, da kein Zusammenhang etwa zur Bereitstellung medizinischer Einrichtungen erkennbar ist und es auch dafür ganz andere geeignete Quellen gibt. L. Reinhard: MBI-Vertreter im Hauptausschuss Ergebnis in der Sitzung am 10.9.03: der Landesbeauftragte wird die letzte Fragebogenaktion überprüfen müssen, die Kosten werden
offengelegt (die laufende Umfrage soll 15.000 EURO kosten) und bei zukünftigen Umfragen muss vorher dem Hauptausschuss die Aktion mit Themen und Intentionen vorgestellt werden. Ein schöner halber Erfolg, auch wenn Verwaltung und SPD das überhaupt nicht wollten. War Amtsleiter Hornborstel zuerst noch
recht arrogant und voll des Lobes und versuchte SPD-Chef Wiechering auch noch so rüde, die MBI an den Pranger zu stellen dafür,
dass gerade sie überhaupt einen solchen Antrag stellten, so wurden alle kleinlauter, als auch aus CDU und FDP massive Bedenken
geäußert wurden. Herr Hornborstel lobte, dass schließlich 1800 Rückläufe schon gekommen seien, was zeige, dass viele Menschen
weder zu Datenschutz, noch zu Sinnhaftigkeit der Umfrage die Bedenken teilen würde. Am Schluss war keine/r mehr (offen) gegen das o.g. Ergebnis!
Umso erstaunlicher und befremdlicher war dann ein NRZ-Artikel vom 12.9.03, also 2 Tagen später, mit der Überschrift: “Magerer
Rücklauf”, in dem gerade Hornborstel aufruft, bis zum Nov. viel mehr Fragebögen zurückzusenden, weil ein Rücklauf von 40%,
d.h. ca. 3000 Fragebögen nötig sei, damit die Auswertungen repräsentativ seien. Von dem MBI-Antrag, den Beratungen und Ergebnissen im Ausschuss aber kein Wort!
Anm.: Dieser gelinde gesagt etwas verfälschende und leicht hinterhältige Zeitungsartikel wirkt viel eher repräsentativ für
Rathaushandeln als die Umfrageaktion etwa zu Wohnzufriedenheit oder Lärmempfinden. Zitat NRZ: “ Das subjektive
Lärmempfinden soll beispielsweise mit objektiven Messungen verglichen werden.” Super, denn das wollten und mussten schon alle immer wissen, oder?
Es bleibt ferner zu hoffen, dass die Umfrager mit den Ergebnissen und Auswertungen der teuren Umfrage nicht genauso umgehen wie mit den Ergebnissen der Debatte im Hauptausschuss!!!! So bleibt als einzig evaluierbares Ergebnis: Umfragen sichern Arbeitsplätze - und sonst? Mülheim, den 12.11. 2002 Anfrage an den Hauptausschuss am 28.11.02 TO: öffentlich Fragebogenaktionen der Verwaltung
Zur Zeit laufen in Mülheim verschiedene Fragebogenaktionen der Verwaltung, z.B. zum Mietspiegel und zum Sport. Dabei stellt sich die Frage nach Kosten und Sinn dieser Umfragen.
Die Umfrage zum Mietspiegel erfasst noch eine Fülle weiterer Daten, z.B. zur Zufriedenheit mit dem Wohnumfeld und zur Situation von Kindern und Jugendlichen in der Stadt. Fragen nach dem Wohnumfeld
ergeben z.B. aber wenig Sinn, wenn die Anonymität gewahrt bleiben soll, da die Ergebnisse keinem Stadtteil zugeordnet werden können. Wir bitten hierzu folgende Fragen zu beantworten:
- Welche Fragebogenaktionen laufen zur Zeit, welche sind evtl. schon geplant?
- Welche Kosten entstehen jeweils durch die Fragebogenaktionen, insbesondere auch für die Auswertung?
- Wer hat die Fragebogenaktionen jeweils in Auftrag gegeben, in welchen Gremien wurden dazu ggfs. Beschlüsse gefasst?
- Wer hat die Fragen ausgearbeitet, wer übernimmt die Auswertung, und welche Ergebnisse erhofft sich die Verwaltung davon bzw. wie sollen die Ergebnisse praktisch umgesetzt werden?
L. Reinhard: MBI-Vertreter im Hauptausschuss
28.11.02: Sitzung des Hauptausschusses: MBI-Anfrage zu Kosten und Nutzen der verschiedenen städtischen Fragebogenaktionen gestellt. So erreichte gestern ein erneuter 6-seitiger Fragebogen etliche
Mülheimer/innen, tituliert „Umfragebogen zur Repräsentativerhebung 2002“. Dabei geht es u.a. um so vielsagende Fragen wie Frage 44 : „Und wo sehen Sie sich selbst im politischen Spektrum?
Ankreuzmöglichkeiten: links - eher links - teils, teils - eher rechts - rechts. oder Frage 49: Wie sehen Sie
allgemein die Zukunft der „jungen Generation“? sehr positiv - eher positiv - eher negativ - negativ oder
Frage 52: Was sollen Eltern von heute ihren Kindern für`s Leben mit auf den Weg geben? oder, und, oder ......
Die wirkliche Fragen aber sind: Was sollen solche und ähnliche Fragen? Haben wir bei bankrottem Stadtsäckel nichts Besseres zu tun als Geld auszugeben für stümperhafte Meinungsumfragen, deren
Aussagekraft mager und nutzlos ist? Die o.g. Befragung für den Mietspiegel(!) kostet ca. 100.000 EURO, die zum Sport 14.000 EURO! |