Startseite
MH-Programm
Bezirke
MEO/DEMO
OB-Wahl 2003
Wahl2004
Wahl2009
MBI Programm für Mülheim

                      Durch Anklicken des MBI-Logos oben links zur MBI-Startseite

  • MBI-Flyer zur Kommunalwahl 2009: Nötig wie nie - MBI! Wer beim Millionengrab Ruhrbania noch Schlimmeres verhindern will, wer Parteienklüngel, Filz- und Vetternwirtschaft eindämmen will, wer Heimaterde, Grünzüge, Stadtdurchlüftung  besser schützen will, wer ...., sollte am 30. Aug. MBI wählen!als (59 KB)
  • MBI-Faltblätter zum 10jährigen Bestehen: “Am 26. Juli 2009 werden die MBI 10 Jahre alt - Hätte man nur öfter und früher auf die MBI gehört! Ereignisse aus 10 Jahren als (153 KB) und Bilanz als (984)
  • MBI-Faltblatt 5/09: „10 Jahre MBI - 10 Jahre Filzbeobachtung: Jubiläumsfeier am 23. Mai am Teinerplatz“ und: Das Ruhrbania-FH-Chaos, die Innenstadtkrise und der MBI-OB-Kandidat als (329 KB)
  • MBI-Faltblatt 2/09: „Nötig wie nie – MBI! Für die Wiedereinführung von Demokratie und Stadtplanung!“ Kandidaten, Hintergründe, Ziele der MBI-Kandidatur bei der Kommunalwahl 2009 als (188 KB)
  • MBI-Antworten 2009 zu den IHK-Wahlprüsteinen
  • Wahlprüfsteine der BI “Mülheim bleibt unser“ zu den Problemfeldern Privatisierung, PPP-Modelle und Rekommunalisierung, zusammen mit den MBI-Antworten als (33 KB)

 Wählergemeinschaft MBI

Wahlprogramm zur Kommunalwahl

vorab einige Links zu Seiten im Zusammenhang mit Kommunalwahlen in Mülheim

MBI-Wahlprogramm 2009 auf dieser Seite,
Themenübersicht jeweils per Link aus der Aufzählung direkt erreichbar

„MBI – Nötig wie nie!“

Bürgerinitiativen (BI`s) entstehen immer dann, wenn Bürger/innen sich von Parteien und Ämtern übergangen oder im Stich gelassen fühlen. In Mülheim bildeten sich seit den 80iger Jahren deutlich mehr BI´s als in Nachbarstädten.

Die MBI sind eine kommunale Wählergemeinschaft. Sie sind Mitglied Im Landesverband der Freien und Unabhängigen Bürger- und Wählergemeinschaften in NRW e.V. (FW Freie Wähler NRW). Die MBI sind parteiunabhängig. Die MBI werden keine Koalition mit einer anderen Fraktion im Rat eingehen. Es gibt bei den MBI  keinen Fraktionszwang.

Nach 40 Jahren SPD-Alleinherrschaft mit versteinerten Filzstrukturen und Postenschiebereien vermochte es Schwarz-Grün von 94 bis zum eher blamablen Ende weder, den Filz aufzubrechen, noch eine zukunftsgerichtete und vor allem nachhaltige Stadtentwicklung in die Wege zu leiten, im Gegenteil:

Schwarz-Grün integrierte sich in den Filz und selbst bei alten Problemen wie dem Fallwerk in Speldorf, dem Flughafen, der Innenstadtverkehrsführung oder den giftigen Altlasten in Selbeck waren nach wie vor keine Lösungen in Sicht oder noch weiter in die Ferne gerückt. Die Chancen der IBA wurden überheblich verschlafen, weil man Mülheim als etwas Besseres hinstellen wollte.

OB Baganz versprach dann 1999 als Seiteneinsteiger aus der Wirtschaft mehr Transparenz, Filzabbau und wirtschaftlicheres Denken im „Konzern Stadt“. In der folgenden  „Verantwortungsgemeinschaft“ von CDU und SPD verkaufte und privatisierte die Stadt Millionenwerte öffentlichen Eigentums wie Abfallentsorgung, Verkehrsbetriebe, RWE-Aktien, Wasserwerksbeteiligung, Stadthalle und andere Immobilien, teils mit haarsträubenden Tricks - oft zugunsten des RWE-Konzerns. Dies alles geschah unter Regie und bei millionenschwerer Beratung durch Frau Dr. Jasper und endete nach dem Bekanntwerden der „privaten Fusion“ von Frau Dr. Jasper mit  Baganz und dessen abruptem Absturz in einem Scherbenhaufen.

Die danach als Oberbürgermeisterin gewählte SPD-Vorsitzende Dagmar Mühlenfeld versprach großmundig mehr Bürgernähe und führte die Stadt als erstes in das Abenteuer Ruhrbania , ein Großprojekt mit Ruhrpromenade und neuem Viertel in den Rathaus-Grünanlagen, bei Wegnahme der Ruhrstraße, Abriss von Rathausteilen, Gesundheitshaus u.v.m.

Unterdessen hatten sich, in all den Jahren, die Probleme der Stadt zu einem kaum noch zu übersehenden Berg aufgetürmt, während stetig neue Projekte aus dem Hut gezaubert wurden, sich aber als nicht umsetzbar herausstellten (Cafe Alex, Metrorapid, Hockeystadion, etliche Bauprojekte wie Velauer/Tinkrathstr., Rugenbergergelände usw. und Ruhrbania). Gleichzeitig entwickelte sich im gesamten Stadtgebiet ein unkoordinierter Wildwuchs (u.a. der Discounter Aldi, LIDL, Plus), parallel Behördenwillkür und Ungleichbehandlung und vor allem Sanierungsstau in vielen Bereichen (Straßen, Schulen, Sportstätten u.v.m.) bei einer immer katastrophaler werdenden Haushaltslage.

Zum Thema auch: MBI-Faltblätter zum 10jährigen Bestehen: “Am 26. Juli 2009 werden die MBI 10 Jahre alt - Hätte man nur öfter und früher auf die MBI gehört! Ereignisse aus 10 Jahren als (153 KB) und Bilanz als (984)

MBI – Erfolgsgeschichte trotz Widerstand

Wir haben uns als Wählerliste von Bürgerinitiativ`lern kurzfristig nur 6 Wochen vor den Wahlen 1999 gegründet, nachdem das Verfassungsgericht die 5%-Hürde bei Kommunalwahlen aufgehoben hatte. Aus dem Stand erhielten wir 5,6% der Wählerstimmen, damit sogar Fraktionsstatus mit drei Sitzen im Rat. Bei den Wahlen 2004 bekamen die MBI 10,3% und wurden damit drittstärkste Fraktion im Rat.

Filz, verdeckte Korruption und Selbstherrlichkeit in Verwaltung und Politik sowie häufig blindgläubige Investorenhörigkeit haben in unserer Stadt seit den 90er Jahren Blockaden und Fehlentwicklungen erzeugt, die Mülheim im Vergleich zu Nachbarstädten ins Hintertreffen brachten trotz zum Teil viel günstigerer Bedingungen. Viele dieser Fehlentwicklungen gingen und gehen letztlich auf Kosten der Schwächeren bzw. der Allgemeinheit und zu Lasten von Umwelt und Gesundheit.

Nach 40 Jahren SPD-Alleinherrschaft vermochten es Schwarz-Grün von 1994 bis 1999 weder, den Filz aufzubrechen, noch eine Zukunftsgerichtete und vor allem nachhaltige Stadtentwicklung in die Wege zu leiten. Im Gegenteil: Schwarz-Grün integrierten sich in den Filz und selbst bei alten Problemen wie dem Fallwerk in Speldorf, dem Flughafen, der Innenstadtverkehrsführung oder den giftigen Altlasten in Selbeck waren nach wie vor keine Lösungen in Sicht oder noch weiter in die Ferne gerückt. Die Chancen der IBA (Internationale Bauausstellung) wurden  verschlafen, weil man Mülheim als etwas Besseres hinstellen wollte.

OB Baganz versprach dann 1999 als Seiteneinsteiger aus der Wirtschaft mehr Transparenz, Filzabbau und wirtschaftlicheres Denken im „Konzern Stadt“. In der folgenden  „Verantwortungs-Gemeinschaft“ von CDU und SPD verkaufte und privatisierte die Stadt öffentliches Eigentum im Wert hunderter Mio. wie Abfallentsorgung, Straßenreinigung, Wasserwerksbeteiligung und Abwasser teils mit haarsträubenden Tricks – fast immer zugunsten des RWE-Konzerns.

Dies alles geschah unter Regie und bei millionenschwerer Beratung durch Frau Dr. Jasper, endete abrupt Ende 2002 mit Bekannt werden der „privaten Allianz“ von Frau Dr. Jasper mit  OB Baganz und hinterließ einen riesigen Scherbenhaufen und Schuldenberg, an dem die Stadt z. T. bis heute leidet. Bedauerlicherweise wurde bis heute niemand zur Verantwortung gezogen.

Als die MBI ab 2000 auch Filz und Günstlingswirtschaft angriffen – u. a. verschwundene Millionen bei der Skate Galaxy, das unsaubere Grundstücksgeschäft von “Gutsherr” Rixecker (ehemals Bauordnungsamt, dann Sander-Referent, Galaxy - Geschäftsführer und heute Sportkoordinator) und die vergaberechtswidrige MEG - Gründung mit Trienekens – setzte Stück für Stück die geschlossene “Gegenwehr” ein, von Diffamierung über aussichtslose Strafanzeigen bis schließlich zur Sprengung der MBI-Fraktion, indem der über MBI-Liste gewählte Ratsherr Yassine just in der Ratsitzung Juni 2001 zur SPD überlief, als es um das Bürgerbegehren zum bereits geschlossenen Freibad ging, wogegen die MBI sehr erfolgreich den Widerstand organisiert hatten. Die MBI verloren den Fraktionsstatus und erhielten keine städtischen Gelder mehr. Die MBI machten trotzdem weiter, finanzierten die Geschäftsstelle 3 Jahre lang nur über Kleinspenden und mit ehrenamtlicher Tätigkeit. Einzig und allein die Wachsamkeit der MBI verhinderte, dass unsere Stadt das geplante Abenteuer eines Verkaufs der Straßen- und U-Bahnen per Crossborder - Leasing an dubiose Investoren einging.

Die 2002 als Oberbürgermeisterin gewählte SPD-Vorsitzende Dagmar Mühlenfeld versprach großmundig mehr Bürgernähe und führte die Stadt sogleich in das Abenteuer Ruhrbania.

Ein erstes Bürgerbegehren gegen den Wettbewerb zur geplanten Ruhrpromenade, das die MBI mit initiierten, wurde Anfang 2004 bösartig verschaukelt. Seither ist die gesamte Stadt fast nur noch mit diesem hochgradig komplizierten Prestigeprojekt beschäftigt, für das gigantische Vorleistungen erbracht werden mussten und noch müssen. Nahezu alle anderen Bereiche von Stadt- oder Finanzplanung rückten in den Hintergrund, so dass ein schlüssiges Gesamtkonzept für die Stadt kaum noch erkennbar ist.

In der Zwischenzeit haben sich die finanziellen Probleme der Stadt zu einem kaum noch zu übersehenden Berg aufgetürmt, während stetig neue Projekte aus dem Hut gezaubert wurden, sich aber oft als nicht umsetzbar herausstellten oder zu finanziellen Flops wurden (Vergärungsanlage, Cafe Alex, Metrorapid, Hockeystadion, etliche Bauprojekte wie Velauer/Tinkrathstr., Rugenbergergelände, Naturbad, Riesenbaumarkt in Styrum, Einkaufzentrum am Heifeskamp („Dümptener Tor“) usw. und vor allem die Ruhrpromenade von Ruhrbania). Gleichzeitig entwickelte sich im gesamten Stadtgebiet ein unkoordinierter Wildwuchs (u. a. die Discounter Aldi, LIDL, Plus), parallel Behördenwillkür und Ungleichbehandlung und vor allem Sanierungsstau in vielen Bereichen (Straßen, Schulen, Sportstätten u. v .m.) bei einer immer katastrophaler werdenden Haushaltslage.

Die MBI halfen außer bei der BISS bei der Neugründung zahlreicher Bürgerinitiativen

  • Die Gründung der BI Hexbachtal (Städte übergreifend mit Essen und Oberhausen) konnte das Hexbachtal vor den zerstörerischen Kanalbauplänen der Essener Stadtwerke retten.
  • Die BI Contrapid z.B. trug dazu bei, dass das Prestigeprojekt Metrorapid schneller in sich zusammenbrach. Ergebnis: Keine jahrelangen Großbaustellen und unbezahlbare Vorleistungen für unsere Stadt.
  • Die Gründung der BI ”Historische Gartenstadt Heimaterde” konnte die zerstörerischen Baupläne von Thyssen-Krupp in den Gärten der Heimaterde blockieren.
  • Die Gründung der BI ”Pro Mülheim” für ein Bürgerbegehren gegen die Ruhrbania-Ruhrpromenade hat die Information, Diskussion und Kritik eröffnet und zeigte erstmals die breite Ablehnung bei den Bürgern, gegen dieses Millionen-Projekt.
    Dem folgte die BI ”Hände weg von den Ostruhranlagen” mit dem 2. Bürgerbegehren zu Ruhrbania, das ebenfalls bösartig verschaukelt wurde
  • Die BI „Mülheim Bleibt Unser“ mit dem erfolgreichen Bürgerentscheid in 2005 und dem zweiten Bürgerentscheid in 2007…
  • Die BI ”Frische Luft für Mülheim”, die BI ”Beckstadt-/Ludwigstraße”, die BI ”gaspreise-runter-mh” uswusf....

Bei vielen anderen BI`s, Schutzgemeinschaften oder Initiativen einzelner Bürger oder Gruppen konnten die MBI oft erfolgreich informieren und beraten, wodurch in vielen Beispielen entweder das Schlimmste verhindert oder verträglichere Lösungen gefunden werden konnten, etwa bei den vielfältigen Problemen auf dem ehemaligen Kasernengelände. Einige von den MBI unterstütze Initiativen sind allerdings an Arroganz und Sturheit der Stadt vorerst blockiert wie die MESSI (Mülheimer ElektroSchutzInitiative) oder wurden ziemlich rücksichtslos übergangen wie die Anwohner des Bauprojekts Hittfeldstr./Wichernstr. oder die Bewohner der Friedhofstr., die durch die nicht zulässige Ansiedlung der Fa. Lankermann im reinen Wohngebiet über Jahre belästigt und genervt werden.!

Zusammenfassung:
Wenn es die MBI nicht gäbe, müsste man sie gründen!

Bürger- und Umweltschutz sowie Lebensqualität müssen ebenso endlich in den Vordergrund gelangen, ebenso eine auf Nachhaltigkeit angelegte Finanz- und Stadtentwicklungspolitik.

Wir haben uns in den 10 Jahren seit Gründung der MBI oft darüber erschreckt,

  • wie Umgangsformen mehr und mehr von Arroganz, Unfairness und Ungleichbehandlung geprägt waren
  • wie tief verwurzelt das kleinkarierte Kirchturmsdenken in vielen Ämtern und allen Mülheimer Parteien verwurzelt ist
  • wie das Eigentum der Bürger, das sie über Generationen durch ihre Gebühren für Wasser und Abwasser, Müll, Straßenreinigung und Gas bezahlt haben, ohne Skrupel privatisiert wird und dabei auch noch zwielichtige Geschäfte gemacht wurden oder werden sollten

Die MBI haben sich davon auch in schwersten Zeiten nicht beirren lassen, den blauen Himmel weiter blau und den bewölkten bewölkt genannt. Die Entwicklung hat uns trotz aller Beschimpfungen nahezu immer recht gegeben. Oft konnte nur durch unsere Beharrlichkeit Schlimmeres verhindert und Fehlentwicklungen früher angehalten werden als befürchtet.

Genau so werden wir auch im nächsten Rat der Stadt weitermachen, vorausgesetzt natürlich, dass wir wiedergewählt werden. Wir wollen und werden mit jedem zusammenarbeiten, wenn es um die sinnvollste Lösung eines Problems geht. Wir werden uns aber verweigern, wenn Entscheidungen ausgemauschelt und hinter dem Rücken der Betroffenen gefällt werden sollen. Wir lassen uns auch dafür prügeln, wenn “wichtige” Leute sauer sind, wenn ihre Fehler aufgedeckt werden oder geheime Absprachen an die Öffentlichkeit gelangen.

Bürgerschutz und Lebensqualität müssen endlich in den Vordergrund gelangen ebenso eine auf Nachhaltigkeit angelegte Finanz- und Stadtentwicklungspolitik.

Die folgenden Absätze enthalten Forderungen, die zumindest die Trends der bisherigen Fehlentwicklungen stoppen und neue Prozesse in die Wege leiten können. Anspruch auf Vollständigkeit besteht dabei nicht.

 

 

Wie geht es weiter?

Die folgenden Kapitel enthalten Forderungen, die zumindest die Trends der bisherigen Fehlentwicklungen stoppen und neue Prozesse in die Wege leiten können. Anspruch auf Vollständigkeit besteht dabei nicht. Was Mülheim am dringendsten braucht, ist ein Ende der jahrelangen Dauerproduktion von immer neuen Luftschlössern. Deshalb:

Die Realitäten zur Kenntnis nehmen

Mülheim hat den größten Seniorenanteil aller Städte in NRW, Mülheim schrumpft genauso wie andere Ruhrgebietsstädte auch. Mülheim hat viel Leerstand bei Gewerbeflächen, Büroräumen und zunehmend Wohnungen. Vor allem herrscht in Mülheim ein Finanz- und Haushaltsdesaster ohnegleichen Bis in die 90iger Jahre hinein hatte Mülheim deutliche Vorteile gegenüber den meisten anderen Ruhrgebietsstädten: Stammsitz und Ausgangspunkt von Weltkonzernen wie Thyssen, Stinnes, Tengelmann, Aldi, Metro usw.. Die Tatsache, dass Zechenschließungen und Strukturwandel hier früher begannen, die äußerst günstige Verkehrslage mit Rundum - Autobahnanschluss etc. und die große Fülle landschaftlicher Reize, von Ruhrtal bis Uhlenhorst, hatten Mülheim zu einem bevorzugten Wohnort im Ruhrgebiet gemacht. Die Schlossstraße war die erste Fußgängerzone weit und breit, dass damalige City-Center (heute Forum) mit den sog. Iduna-Wohntürmen daneben und das Rhein-Ruhr-Zentrum als großes Einkaufszentrum auf ehemaligem Zechengelände, galten als zukunftsweisende Stadtentwicklung. Die Zufriedenheit mit dem Wohnort und der damals dominierenden SPD war relativ groß und man fühlte sich als Mülheimer als etwas Besonderes.

Im Rathaus ging man in all der Selbstzufriedenheit noch Anfang der 70er Jahre von stetigem, weiterem  Bevölkerungswachstum aus und plante für ein Mülheim 2000 mit 230.000 Einwohnern.

Die bombastischen Planungen, wie Tangentenring mit zusätzlichen Ruhrbrücken u.a. über die Saarner Ruhraue, City-Ring, U-Bahn bis Duisburg usw…. und deren zäher, stückweiser Zusammenbruch beschäftigt Mülheim bis heute: Torsos wie der Stumpf der Emmericher Straße in Speldorf oder der Tourainer Ring, Stückwerk wie die gesamte Innenstadtverkehrsführung, die ewige Hängepartie Flughafen, städtebauliche Negativbeispiele für strukturlosen Wildwuchs wie in Speldorf, Dümpten oder Heißen-Ost, die Kölner Straße, Holthausen u v. m.

Seit Mitte der 70iger Jahre gründeten sich genau deshalb immer neue Bürgerinitiativen

Aus all den Gründen heraus kann die Marschrichtung der kommenden Jahre nur lauten, auf den Boden der Realität zurückzukehren, d.h. auch die Bestandssicherung, soweit im einzelnen auf Dauer möglich, als oberste Priorität und einzig wirkliche Handlungsoption anzuerkennen.

 

Keine weiteren Finanzexperimente –
Ende der Privatisierungen und PPP-Modelle

Die Stadt Mülheim hat in der Vergangenheit so gut wie kein abenteuerliches Finanzkonstrukt ausgelassen, angefangen von halb oder ganz (MEG) missglückten Privatisierungen über den nur durch das Eingreifen der MBI verhinderten Versuch mit Cross – Border - Leasing und die Spekulation mit Zinsgewinnen (Verlust bisher über 6 Mio. Euro) bis hin zu den gerade erst eingeleiteten PPP – Modellen (Öffentlich Private Partnerschaft) bei Medienhaus und Schulen. Was schon seit Jahren abenteuerlich aussah, immer wieder nicht nur in Mülheim auch zu Abstürzen führte, ist angesichts der Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten in 2008 vollends indiskutabel geworden.

Die beiden Bürgerentscheide gegen die Privatisierung und PPP - Modelle wurden von den MBI wesentlich mitgetragen und initiiert. Der erfolgreiche Bürgerentscheid von 2005 zählt zu unseren größten Erfolgen. Durch das knappe Scheitern des zweiten Bürgerentscheides ist es leider nicht mehr gelungen, zu verhindern, dass das Medienhaus und eine Reihe von Schulen als PPP-Projekte eingeleitet wurden. Es deutet aber vieles darauf hin, dass es zu keinen weiteren Experimenten dieser Art mehr kommen wird.

Das Schwarze Loch im Haushalt

Geradezu rekordverdächtig konnte bzw. wollte die Stadt bereits seit 1998 keinen einzigen genehmigungsfähigen Haushalt mehr aufstellen. Mit der Umstellung auf doppelte Buchführung (NKF) entstand zum Etat 2006 mit der Eröffnungsbilanz rein virtuelle „Ausgleichsrücklagen“, so dass die Stadt fiktiv einen ausgeglichenen Haushalt hatte, während die Verschuldung trotz der Rekordeinnahmen durch Gewerbesteuer, in den letzten 3 Jahren, weiter enorm anstieg. Die Kassenkredite, vergleichbar den Überziehungskrediten, explodierten weiter von 148 Mio. in 2004 auf voraussichtlich 395 Mio. in 2008 mit weiter stark steigender Tendenz!

Hatte die Stadt in den letzten Jahren noch das unverdiente Glück sprudelnder Gewerbesteuereinnahmen und eines Landesgesetzes, nach dem bei der Umstellung auf das neue Haushaltsrecht einmalig 75 Mio. Euro aus der Substanz entnommen werden durften, folgen jetzt die mageren Jahre, ohne dass entsprechende Einsparungen erfolgt wären. Im Gegenteil: die Stadt hat nicht nur bei Spielen mit abenteuerlichen Finanzprodukten Millionen verzockt, sondern ist auch in unüberschaubarem Ausmaß (die Verwaltung sah sich außerstande, eine entsprechende Frage zufrieden stellend zu beantworten) weitere finanzielle Verpflichtungen eingegangen, nicht zuletzt mit den auf 25 Jahre abgeschlossenen Leasing-Verträgen für ihre PPP - Schulen, Medienhaus und Rathaus-Neubau sowie Anmietungen für Ersatzräume für das Rathaus. Welche Verluste sich noch aus den wilden Konstruktionen der Beteiligungsgesellschaften, allen voran Ruhrbania GmbH &Co. KG, ergeben werden, ist vollends undurchschaubar. Da fast alles nichtöffentlich in Ausschüssen und Rat passiert, erfahren wir es erst, wenn mal wieder „alles zu spät ist“. Beispiel dafür ist die MEG, deren Verluste erst bekannt wurden, als sie auf 40 Mio. angewachsen waren. Daran allein wird die Stadt lange abzahlen. Obwohl die Stadt über ein beträchtliches Vermögen an RWE-Aktien verfügt, wurden weiter Kredite aufgenommen und PPP - Verträge geschlossen, ohne dass ein Verkauf ernsthaft in Erwägung gezogen wurde. Die MBI treten für den Verkauf der RWE-Aktien ein, sobald die eingesparten Kreditzinsen die Dividenden überschreiten, so wie andere Städte es bereits durchgeführt haben.

Auch die Gelder aus dem Konjunkturpaket gegen die Wirtschaftskrise sind nicht ausreichend, um auch nur annähernd die Auswirkungen z.B. auf die Gewerbesteuereinnahmen auszugleichen, so dass die finanzielle Situation sich weiter verschärft.

Die MBI fordern seit Jahren, den Sanierungsstau in Schulen, Kindergärten und Sportanlagen mit einer neuen Prioritätenliste abzuarbeiten und dafür auf letztendlich teurere Konstruktionen zu verzichten. Alle weiteren Investitionen in den Ruhrbania - Wahnsinn sind, soweit das noch möglich ist, unverzüglich zu stoppen. Die Sanierung von Schulen muss Vorrang erhalten und sich am Bedarf orientieren (im Fall der sog. „Zukunftsschule“ wurde erst der Bau beschlossen, jetzt überlegt man, welche Schulen wohl da anzusiedeln wären…). 

Grunddaseinsvorsorge und Beteiligungen

Die MBI haben sich stets gegen die Privatisierung der Grunddaseinsvorsorge, also den Verkauf von Abwasserbetrieb, Abfallentsorgung, Trinkwasser, ÖPNV usw. eingesetzt, ebenso gegen Cross-Border-Leasing (das inzwischen verboten ist und vielen Kommunen Millionenverluste gebracht hat) und sog. ÖPP (Öffentlich-Private-Partnerschaft) Modelle bei öffentlichen Gebäuden und Verkehrsbetrieben. Die beste Lösung wäre es aus Sicht der MBI, die Privatisierungen rückgängig zu machen, etwa in Kooperation mit anderen Städten.

Da die Re - Kommunalisierung der Ver - und Entsorgungsbetriebe ein zwar wichtiges, aber nur längerfristig zu erreichendes Ziel ist, muss in der Zwischenzeit wenigstens die Transparenz und Kontrolle in den Teilprivatisierten Gesellschaften deutlich verbessert werden. Es gilt, mögliche Weiterverkäufe an internationale Multikonzerne zu verhindern, das Preis-Leistungsverhältnis bei den Gebühren zu verbessern und weitere Millionenverluste a la MEG zu vermeiden. Dazu soll der Rat stärker als bisher die Unternehmenspolitik mitbestimmen und mehr Informationen erhalten.

Die MBI fordern außerdem :

Filz und Korruption bekämpfen

  • Personelle Konsequenzen bei Amtsmissbrauch, Fehlentscheidungen trotz vorliegender Informationen und bewusster Fehlinformation gegenüber politischen Gremien oder anderen Verwaltungsmitarbeitern
  • Schadensersatzansprüche auch gegenüber Beratern, Geschäftsführern und Amtsinhabern durchsetzen
  • Strafanzeigen bei Korruptionsverdacht
  • Ständige Kontrolle korruptionsanfälliger Bereiche durch entsprechende Stabsstellen, verbesserte Kontrollmöglichkeiten für die Politik

Personalkosten reduzieren, aber nicht per Gießkannenprinzip

  • Konsequente Ausschöpfung aller Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Kommunen, Zusammenlegung von Ämtern und Behörden, Nutzung moderner Informationstechnologie
  • Konsequente Einsparung nur von oben nach unten, d.h. nur 3 statt 5 Dezernenten, Amtsleiterstellen nicht mehr neu besetzen, Ämter zusammenlegen oder bei fehlendem Bedarf auflösen und allgemein flachere Hierarchien
  • Abbau der künstlich aufgeblähten Führungsebenen durch Geschäftsführer (oft sogar 2 im sog. 4-Augen-Prinzip) in immer neuen städtischen und z.T. halbprivatisierten Beteiligungsgesellschaften (MVG, M&B, MST, MEG, MEDL, SEM, Immob.service, Grün&Wald uswusf....)
  • durchgehende wirkliche Chancengleichheit und Einstellung nur aufgrund fachlicher Qualifikation bis in höchste Ebenen, d.h. nicht nach Parteienproporz und auch keine neuen (weiblichen) Parteierbhöfe durch Quotenregelung und über reine „Gleichstellungs-Logik“

 

Demokratie und Rechtsstaatlichkeit,
Transparenz und Bürgernähe

Fairness gegenüber Bürgerbegehren und -entscheiden

Alle bisherigen Bürgerbegehren und Bürgerentscheide in Mülheim wurden von der Verwaltung mehr oder weniger massiv behindert. Der Rat stimmt mit seiner CDU-SPD-FDP-Mehrheit stets gegen alle Bürgerbegehren, so dass es jedes Mal notwendig wurde, mit großem Aufwand einen Bürgerentscheid herbeizuführen. Dieser Umgang mit den Anliegen der Bürger ist auch bei jedem Bebauungsplanverfahren zu beobachten, wenn Bedenken mit ewig gleichen Standardfloskeln beantwortet werden und noch nie zu grundsätzlichen Änderungen geführt haben. Die MBI können nicht verhindern, dass sich die anderen Fraktionen gegen jede Meinungsäußerung der Bürger verschließen, wir werden uns aber weiter für Bürgerbegehren und einen fairen Verfahrensablauf einsetzen.

Bessere und frühzeitigere Beteiligung der betroffenen Bürger

  • Alle Gutachten und sonstigen Unterlagen müssen entsprechend den bestehenden Gesetzen den Bürgern und Politikern zugänglich gemacht werden, ohne überzogene Gebühren, ohne Verschleppung oder missbräuchliche Auslegung von Bestimmungen usw.
  • Die Entscheidung über Ausschluss der Öffentlichkeit bei den Beratungen des Rates und der Ausschüsse ist restriktiv zu handhaben und darf wirklich nur die direkt personen- und firmenbezogenen Daten schützen, nicht aber als willkürliches Instrument missbraucht werden, um Mauschelei und von persönlichen Interessen geprägtes Abstimmungsverhalten von Politikern vor der Öffentlichkeit zu verheimlichen.
  • Bürgerversammlungen sollen bei Planungsvorhaben die Regel sein
  • Die Information der Politik über anstehende Baugenehmigungen muss dringend verbessert werden. Bisher werden Bauanträge oft nur zufällig bekannt
  • Die Kontrolle und die Entscheidung muss bei der Politik liegen und nicht bei der Verwaltung, die ein erstaunliches „Eigenleben“ führt, z.B. an schon abgelehnten Projekten einfach weiterarbeitet oder Gutachten und Umfragen in Auftrag gibt, von denen die Politik nichts ahnt
  • Bürgerfragestunde auch im Rat der Stadt als regelmäßiger Tagesordnungspunkt; weniger Formalismus bei Bürgeranfragen in allen Ausschüssen und Bezirksvertretungen (bei aktuellem Anlass z.B. sollte die 10-Tagesfrist kein Ausschlusskriterium bleiben usw

Ende der „Gutachteritis“

  • Keine weiteren Gutachten zur Innenstadt (es gibt bereits so viele, dass die Verwaltung sich außerstande sieht, diese für die letzten zehn Jahre –geschweige denn davor – auch nur aufzulisten
  • Keine Gutachten und Wettbewerbe zu Projekten, die nicht in groben Umrissen bereits diskutiert und beschlossen sind (Beispiel: die teuren Untersuchungen zum Metrorapid)
  • Ende aller Lärm-, Verkehrs-, Altlasten-, Kaufkraft-, und sonstigen Analysen ohne konkrete Konsequenzen, soweit diese nicht gesetzlich vorgeschrieben sind (Beispiele: das teure und sehr umfangreiche Gutachten für den Lärmminderungsplan, dem aber keine Lärmschutzmassnahmen folgten; Altlastengutachten im Hafengebiet unter Ausklammerung des Fallwerks usw.)
  • Ende aller sinnlosen Umfragen bei den Bürgern, die neben Kosten auch datenschutzrechtlich problematisch sind, stattdessen die Meinungsäußerung des Bürgers in Bürgerversammlung, Presse, Bürgerbegehren usw. ernster nehmen
  • Insbesondere Schluss mit der Dauerbeauftragung von Gutachtern und Beratern, wie Dr. Jasper oder Büro Heilmaier oder .... 
  • Keine teuren „Moderatoren“ für alle möglichen Diskussionsgrüppchen oder informellen Runden o.ä..
  • keine Inflation von Hochglanzbroschüren

Vereinfachung der Ratsgremien und der Aufwendungen dafür

  • Straffung und Reduzierung der Anzahl der Ausschüsse, keine weiteren neuen Kommissionen und Beiräte
  • Verringerung der Aufwandsentschädigungen für diverse Aufsichtsratsmandate u. ä..

 

Kirchturmsdenken der Ruhrgebietsstädte:
Ruhrstadt statt Ruhrbania!

Seit dem U-Bahn-Tunnel unter der Ruhr sind die Pläne für die Ruhrbania-Ruhrpromenade der größte und teuerste Mülheimer Schildbürgerstreich unter Regie der SPD und OB Mühlenfeld und dem Beifall von CDU, FDP und GRÜNEN. Für dieses „Leuchtturmprojekt“, soll nicht nur auch noch der Rest der wertvollen Baumbestände der Ruhranlagen zwischen Schlossbrücke und Eisenbahnbrücke geopfert werden, die Stadtbücherei, das Gesundheitshaus, das noch zu kaufende AOK-Gebäude und das halbe Rathaus abgerissen werden: Für  gehobene Eigentumswohnungen nebst Kneipen und leer stehenden Büros und einem unsinnigen „Wasserwanderrastplatz“ und die Fachhochschule, die besser und verkehrsgünstiger in der nördlichen Innenstadt gestanden hätte, soll das Ruhrufer bis an den Rand zugebaut werden. Der Durchgangsverkehr soll mühsam über zwei Ruhrbrücken um die Innenstadt gelenkt werden und die bankrotte Stadt noch über 40 Mio. „Anschubfinanzierung“ leisten. Noch nicht abzusehen sind versteckte Kosten für Rathaus-Umzüge und Umbauten, weitere „Gutachten“ und Planungen. Angeblich sollen  „Investoren“ – die keiner kennt und nennen darf! - dafür 500 Mio. Euro in ein Projekt stecken, das angesichts ähnlich gearteter „Leuchtturmprojekte“ in Oberhausen, Duisburg und Essen weder die sinkende Kaufkraft nach Mülheim ziehen wird, noch die darbende Innenstadt retten wird, sondern umgekehrt ihr endgültig den Garaus machen könnte.

Die  Notwendigkeit der Abkehr vom Kirchturmsdenken wird heute von niemandem mehr ernsthaft bestritten. Auch der Begriff „Ruhrstadt“ ist in aller Munde. Aber konkret passiert nichts oder genau das Gegenteil. Jede Stadt will ihr Centro, Ruhrbania , Urbanum  und wie sie alle heißen, gerade noch bauen, natürlich zu Lasten der bestehenden Geschäfte in den jeweiligen Innenstädten ebenso wie der Nachbarstädte oder deren jeweiligem Ur/Ruhrbanium.

  • Strenge Prüfung aller öffentlichen Investitionen (insbes. Um - und Neubauten) in Bezug auf die in Nachbarstädten vorhandenen oder geplanten Kapazitäten.
  • Keine weiteren Genehmigungen für Einkaufszentren in RRZ - Manier und erst recht keine neuen Retorten-Zentren wie o. g. Ruhrbanium / Multicasa / Pasarea / CentrOs, Ufos, Dümptener Tore ....

 

Klima – Klimaschutz als oberste Priorität!

Klimaschutz ist für die MBI vorrangiges Thema und muss als Querschnittsaufgabe realisiert werden. Das bedeutet, dass in allen Bereichen wie z. B: städtische Gebäude, Verkehr, Stadtplanung, die Vermeidung von CO2 –Emissionen ebenso Priorität erhalten soll, wie die Berücksichtigung der nicht mehr abzuwendenden Konsequenzen des Klimawandels.

An dem Grundproblem, der Emission von Treibhausgasen, lässt sich auf kommunaler Ebene nur wenig beeinflussen. Hier sind vor allem Bundes- und EU-Ebene gefragt. Ein Einfluss auf die Stromerzeugung ist kommunal nicht mehr möglich. Da inzwischen freie Wahl der Stromanbieter möglich ist, ist es auch nicht mehr sinnvoll, auf kommunaler Ebene Forderungen an das RWE zu stellen. Inzwischen ist auch gar nicht mehr die Frage, was klimapolitisch sinnvoll wäre (mit Ausnahme einiger Themen wie sog. „Biosprit“ und leider auch wieder Atomstrom). Das Problem ist vielmehr die Finanzierung. Die MBI treten dafür ein, Investitionen vorrangig in Gebäudesanierung und Energieeinsparung vorzunehmen (ein sanierungsbedürftiger Sportplatz mag unerfreulich sein, verursacht aber wenigstens keine CO2-Emission). Die Notwendigkeit, den Autoverkehr einzudämmen, erfordert auch in Mülheim eine Verbesserung der Öffentlichen Verkehrsmittel.

Den Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen, ist dagegen durchaus kommunale Aufgabe. Das betrifft insbesondere die Vermeidung weiterer Bodenversiegelung, bzw. die Zurückgewinnung schon betonierter und bebauter Flächen. Versiegelte Böden erhöhen die Hochwassergefahr und verschlechtern das Stadtklima. Die heißeren Sommer erfordern zusätzliche Begrünung durch mehr und vor allem auch stärker bewachsene Flächen (also nicht bloß Rasen), Straßenbäume, Dach- und Fassadenbegrünung. Städtische Gebäude müssen gegen Sturmschäden und Schneelasten abgesichert werden. Die Überschwemmungsbereiche der Ruhraue müssen von jeglicher Bebauung freigehalten werden wegen der erhöhten Hochwassergefahr.

Die „Klimainitiative“ der OB haben wir abgelehnt, weil absehbar war, dass das Geld nur in weitere Bürokratie (neben Umweltamt, Agendabüro…) anstatt in konkrete Projekte gehen würde. Seit der Gründung hat sich noch nichts getan.

Klimaschutz und der Umgang mit den Folgen des Klimawandels ist nicht nur eine Sache für den Umweltausschuss, sondern entscheiden müssen vor allem Planungsausschuss und Bezirksvertretungen, Haupt- und Finanzausschuss und der Rat. Vieles ist ausgelagert in die städtischen Beteiligungs- und halbprivaten Gesellschaften und entzieht sich ganz oder teilweise dem Einfluss der städtischen Gremien.

Ökologie: Lebensgrundlage statt „weicher Standortfaktor“

Allen Verlautbarungen von Politik und Wissenschaft zum Trotz ist die Bauwut in Mülheim ungebrochen. Ständig kommen neue Bebauungspläne hinzu, werden grüne Oasen in den Wohngebieten durch Zubauen von „Baulücken“ und zusätzliche Bebauung von Blockinnenbereichen und Gärten zerstört. Die MBI fordern einen möglichst vollständigen Baustopp für alle bisher unbebauten Flächen. Bebauung und Versiegelung verschlechtern das Miroklima und den Wasserhaushalt der Böden, zerstören aber auch Lebensraum für Tier -und Pflanzenarten. Nachdem durch intensive Land- und Forstwirtschaft (und Tourismus) viele Arten im Außenbereich verdrängt wurden, ist die Stadt ihr Zufluchtsraum geworden. Das aber nur, wenn auch ausreichend und vor allem hochwertige Flächen vorhanden sind.

Dass in Mülheim nicht nur Landschaftsschutz- sondern sogar Naturschutzgebiete Manövriermasse kommerzieller Interessen sind, zeigt das Beispiel Reggae-Festival in den Ruhrauen.

Auch bei der Durchführung der im Landschaftsplan festgesetzten Programme zur ökologischen Aufwertung fehlt es – wie überall – an Geld.  Die Finanzierung der Maßnahmen des Landschaftsplans  muss eigenständig  und mit Priorität gesichert werden, also nicht bloß als „Ausgleich“ für Zerstörungen durch Bebauung.  Vor allem aber muss die weitere Zerstörung gestoppt werden! Dazu zählt allerdings auch die Begrenzung der „Erschließung“ durch immer mehr Wege und Freizeitanlagen. Die Zerstörungen durch die Metrorapid –Trasse wurden verhindert, aber auch der geplante Rhein-Ruhr-Express würde wieder eine  problematische eigene Trasse erfordern.

Lebensqualität und Sicherheit

Die Chemie- und Atomunfälle des letzten Jahres haben gezeigt, dass nicht nur die Lebensqualität durch Umweltverschmutzung eingeschränkt ist, sondern noch nicht einmal die Sicherheit gewährleistet ist. Mülheim verfügt zwar über umfangreiche und teure Gutachten zu allen denkbaren Themen – Lärm, Bodenschutz, Altlasten, Stadtklima… - hat aber so gut wie keine Konsequenzen daraus gezogen. Solange hier noch die Bebauung belasteter Böden als einzig mögliche Sanierungsmassnahme gilt(Neptunweg), helfen uns diese Gutachten nicht weiter. In den Jahren seit Bestehen der MBI wurde keine Altlast beseitigt, aber neue Gefährdungen wie die Pipelines für CO (Bayer) und CO2 (RWE) kommen hinzu.

Unser ökologischer Forderungskatalog:

  • Keine weiteren Bebauungspläne für Wohn - und Gewerbegebiete in bestehenden Grün- und Freiflächen
  • Restriktive Handhabung der „Baulücken-„ Paragraphen
  • Sicherung von Blockinnenbereichen und sonstigen Grünflächen durch entsprechende Festsetzungen in Bebauungsplänen
  • Rücknahme von Bebauungsplänen, die zusätzliche Versiegelung und Zerstörung hochwertiger Grünflächen beinhalten.
  • Insbesondere lehnen wir die Bebauungspläne Tilsiter Str. oder Schlippenweg oder jegliche weitere Bebauung in Kaltluftentstehungsgebieten ab.
  • Keine weiteren Ausweisungen von Golfplätzen oder anderen großflächigen „Freizeit“ - Anlagen
  • Schutz sensibler Flächen vor „Erschließung“ durch Wege und unbefugtem Betreten.
  • Besonders die Trinkwasserschutzgebiete in Styrum und der Steinbruch Rauen müssen von jeder Nutzung freigehalten werden.
  • CO- bzw.CO2 –Pipeline müssen verhindert, Gefahrguttransporte ausreichend gesichert werden.
  • Keine Ausweisungen von Trassen für RRX(Rhein-Ruhr-Express), Straßenbau und ähnliches. 
  • Zusätzliche Pflanzung von Straßenbäumen.
  • Keine klimaschädlichen „Events“ wie Skifahren und Eislaufen im Sommer (Düsseldorf, Essen).
  • Ökologische Aufwertung städtischer Grünflächen, weniger Rasen und exotische Gehölze.
  • Freihalten der Ruhraue von jeglicher weiteren Bebauung.
  • Verlagerung des Fallwerks Speldorf (Lärm, Feinstaubemission), Sanierung des Standortes.

Im folgenden zu Punkten einer geordneteren Stadtentwicklung als die letzten Jahre unter der Grünen Dezernentin Sander, die aber in Zukunft konsequent dem Klimaschutz sowie ökologischen Kriterien untergeordnet werden müssen!

 

Vom Flug- zum Fluchhafen? – Die Unendliche Geschichte beenden!

Der Flughafen Essen/Mülheim ist „die unendliche Geschichte“ in Mülheim. Es geht dabei aber in Wirklichkeit nicht nur um die Frage „Flughafen ja oder nein oder Flughafen contra Gewerbegebiet oder ...“, sondern auch um die Zukunft der ebenso klimatisch wie für Naherholung bedeutsamen Ruhrhöhen.
Der einseitige Mülheimer Rückzug aus dem Ausstiegsbeschluss mit nur einer Stimme Mehrheit von
SPD+FDP
(diese per „gekauften“ Überläufer!) verlängerte diese Geschichte nur, und die 30-Jahres-Verträge mit Wüllenkemper schaffen neue Unsicherheiten. Die geänderten Flugrouten des Düsseldorfer Flughafens haben zudem vor allem dem Mülheimer Süden mehr Fluglärm beschert. Die Stadt, die dabei ihr Einspruchsrecht verschlief, muss alle, auch rechtlichen Schritte konsequent nutzen, um die Wohnbevölkerung besser zu schützen.

Ein Ausbau des Mülheimer Flughafens zu einem Geschäfts- oder Regionalflughafen würde nicht den versprochenen Aufschwung bringen, dafür aber die Bevölkerung der Region Essen/Mülheim vollends überbelasten, große Investitionen für ein Instrumentenlandesystem usw. voraussetzen und das Dauersubventionsgrab Flughafen vergrößern. Unsere Forderungen:

  • Kein Ausbau des Flughafens Essen/Mülheim
  • Kein Ausweitung des Flugverkehrs in Düsseldorf über Mülheimer Stadtgebiet  und                 Rückverlegung der Düsseldorfer Flugrouten auf den Stand von November 2000
  • erneute Überprüfung der Verträglichkeit des Flugbetriebs mit dem Erdgaslager
  • Verlagerung der Flugschulen aus Sicherheitsgründen (mehrere Unfälle in der Vergangenheit)
  • Überprüfung der Möglichkeit, die Einnahmesituation des Flughafens u.a. durch Open Air Konzerte zu verbessern

 

Unsinnigen Flächenverbrauch,
Bauwut und Zerstörung stoppen

Durch inflationäre Ausweisung von neuen Wohnbauflächen und Gewerbegebieten versuchen die Ruhrgebietsstädte, sich gegenseitig Einwohner und Gewerbebetriebe wegzunehmen. Zusätzlich wird mit geradezu abenteuerlichen Baugenehmigungen nach §34 BauGB (in Mülheim berühmt-berüchtigt, z.B. Heimaterde, Hittfeldstr. u.v.a.) im Innenbereich verdichtet, was das Zeug hält, ohne Rücksicht auf Anwohner und Natur. Jeder weiss, dass der Flächenverbrauch in Deutschland mit über 100 ha täglich(!) nicht so weiter betrieben werden kann und dass es dafür auch keine Rechtfertigung gibt.

Aber auch die Nutzung für Freizeitanlagen, wie z.B. Golfplätze, oder die Erschließung auch des letzten Winkels durch Wanderwege  sind in dem Sinn Flächenverbrauch, das diese Bereiche mehr oder weniger ihre ökologische Funktion verlieren. Mülheim hat in der Ruhraue mit dem durch europäisches Recht geschützten Flora-Fauna-Habitat- Gebiet und den wertvollen Wassergewinnungsflächen, die seit Jahrzehnten nicht betreten werden dürfen, insbesondere auch für seltene Vogelarten viel zu bieten. Aber auch die Bachläufe stellen eine Besonderheit dar, eine möglichst großzügige Schutzausweisung der Bachtäler ist notwendig. Hier haben die MBI einen großen Erfolg im Hexbachtal gemeinsam mit der BI „Rettet das Hexbachtal“ (aber z.Zt. stagniert das Modellprojekt, das hier entwickelt wurde, wegen mangelnder Kooperation der Städte)

Weitere MBI-Forderungen zur Flächennutzung im einzelnen:

  • Regionaler Flächennutzungsplan nicht nur als Aneinanderreihung der FNPs der einzelnen Städte, sondern für das Ende der konkurrierenden Planungen
  • keine weiteren Bebauungspläne für Wohn- und Gewerbegebiete in bestehenden Grün- und Freiflächen, auch nicht in gesetzlich weniger geschützten Grabelandflächen wie an der Kamp- oder Gertrudstraße
  • restriktivere Handhabung des §34 im Innenbereich und des § 35 im Außenbereich
  • Sicherung gefährdeter Blockinnenbereiche, sogenannter Baulücken und Siedlungsränder durch entsprechende Bebauungspläne, in denen noch vorhandene Freiflächen festgeschrieben werden
  • Rücknahme von Ausweisungen von Wohnbauflächen und Gewerbeflächen in schon bestehenden oder im Verfahren befindlichen Bebauungsplänen, wenn durch die Planung hochwertige Grünflächen zerstört, die Anwohner beeinträchtigt werden oder großflächige Versiegelung ermöglicht wird
    Insbesondere die Bebauungspläne Heimaterde F12b, Honigsberger Str./Fünter Weg, Tilsiter Str./Oppspring, Velauer Str./Diepenbeck, Nachbarsweg/Oemberg und zur Umwandlung der Sportplätze Blötterweg sowie Hochfelder Straße lehnen die MBI ab. 
  • Dafür sollen Bebauungspläne in Problemgebieten, die seit Jahren auf Eis liegen, genau dort vorrangig weiter geführt und rechtsgültig gemacht werden, um damit Lösungen zu erhalten (ob in der Nordstadt, am Fallwerk, an der Weseler Str. und im Gebiet von Hammann in Speldorf oder am RRZ oder ...), denn B-Pläne sind Regelungsinstrumente, um städtebauliche Entwicklung zu ermöglichen
  • Keine neuen Ausweisungen von Verkehrstrassen wie z.B. Straßenbau, aber auch Trassenplanung Metro-Express, denn auch dieser wäre wie der Metro-Rapid nur unter massiven Eingriffen realisierbar
  • Keine weiteren Ausweisungen von Golfplätzen oder anderen großflächigen „Freizeit“-Anlagen, insbesondere  nicht auf bisher unbenutzten Flächen
  • Schutz besonders wertvoller und sensibler Bereiche, insbesondere naturschutzwürdiger Flächen, vor „Erschließung“ durch Wege und unbefugtes Betreten
  • Großzügigere Schutzausweisung naturschutzwürdiger Gebiete, entsprechende Ausweitung der Schutzgebiete im Landschafts-und Flächennutzungsplan (ohne vor jedem Einspruch eines bauwütigen Grundstücksbesitzers oder Landwirtes klein beizugeben)

 

Altstadt- und Innenstadtentwicklung
Stärkung der Stadtteile

Neben den zahlreichen Innenstadtgutachten und Wettbewerben, hat die Stadt seit mehreren Jahren auch für die meisten Stadtteile Konzepte erarbeiten lassen, teils in sehr aufwendigen und durchaus vorbildlichen Verfahren unter Einbeziehung der Bürger. Aber genau wie die Innenstadtpläne verstauben auch die Stadtteilkonzepte in den Schubladen, und wenn am Horizont ein Investor auftaucht, wie z.B. Aldi in Styrum, werden die Bedenken der eigenen Verwaltungsstelle, die die Stadtentwicklung geplant hat, über den Haufen geworfen. Deshalb:

  • Vorhandene Stadtteilkonzepte, wie in Speldorf, Styrum, Dümpten, weiterentwickeln und umsetzen
  • Keine Baugenehmigungen, die vorhandenen Konzepten zuwiderlaufen und alles wieder in Frage stellen
  • Stärkung der Stadtteilzentren, auch durch Verbesserung von Infrastruktur, z.B. dazu auch Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, z.B. Speldorfer Süden zum Speldorfer Zentrum
  • Erhalt von vorhandener Struktur mit kleineren Geschäften im fußläufigen Wohnbereich (Gegenbeispiel zuletzt: Auf dem Bruch in Dümpten) und Schutz bzw. Förderung von fußläufigen Einkaufs-, Freizeit- und Naherholungsmöglichkeiten in allen Stadtteilen

 

Sinnvollere Verkehrsplanung und
Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel

Die MBI wollen keine weiteren Metrorapids, Metro-Expresse, Emmericher Str., stattdessen Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr, für Fußgänger und Radfahrer.

Einer der größten Erfolge in der Arbeit der MBI war ihr wesentlicher Beitrag zur Verhinderung des Metrorapid.

Zwei Jahre lang war der Metrorapid Arbeitsschwerpunkt der MBI. Sie halfen mit, den Widerstand Städte übergreifend zu organisieren, luden Experten zu bundesweit beachteten Veranstaltungen ein, informierten immer wieder über die Probleme der Planung, insbesondere auch für Mülheim. Die Trasse hätte Naturschutzgebiete, ein Hochwasserschutzgebiet, Wohnhäuser, Betriebe zerstört und auf  Jahre hinaus ganz Mülheim in eine Riesenbaustelle verwandelt. Jetzt, nachdem der Metrorapid unmöglich geworden ist, lauern immer noch übereifrige Planer und verpulvern schon wieder Gelder für die fast ebenso unsinnige und unrealistische Planung des sog. „Metro-Express“.

Die MBI  setzen sich seit Beginn für den Ausbau des ÖPNV ein. Die Ausdünnung des Fahrplans am Abend und am Wochenende konnte gerade noch verhindert werden. Die MBI fordert seit Jahren eine Busverbindung der Wohngebiete im Speldorfer Süden an die Ortsmitte Speldorf  sowie eine zusätzliche ÖPNV-Verbindung nach Duisburg über den Speldorfer Süden.

Nachdem der Bau der Emmericher Straße verhindert wurde, der Ausbau der Weseler Str. fast abgeschlossen ist, besteht wohl nicht mehr die Gefahr neuer überdimensionierter Straßenbauprojekte. Rückbau und Verkehrsberuhigung vorhandener Straßen stehen aber noch aus:

  • Verkehrsberuhigung allgemein, insbesondere für  Oberstraße, Klöttschen,  Heißener Straße
  • Realisierung des 1995 beschlossenen Verkehrskonzeptes für die Innenstadt also in einigen wesentlichen Teilen im Gegensatz zu den Ruhrbania - Plänen
  • Beibehaltung des ÖPNV-Netzes und der Taktzeiten
  • Zur besseren Versorgung der Bevölkerung und zur Reduzierung des Autoverkehrs sollte ein Sammeltaxisystem, durchaus auch in Kooperation mit privaten Firmen, nach modernsten Gesichtspunkten zu den wichtigsten Verkehrszielen der Stadt aufgebaut werden, beginnend mit bisher schlecht angebundenen Quell- oder Zielgebieten wie aus dem Speldorfer- und Broicher Süden, aus Teilen von Dümpten und, und ... zu Realmarkt, Lidl, Aldi in Speldorf-Nord, zum Heifeskamp u. ä., danach könnte das Netz erweitert werden zu großen Schulen/Schulzentren, zum RRZ, zur Innenstadt usw..
  • Bürgerbusse z.B. nach dem Vorbild der Stadt Kettwig
  • Keine neuen Seifenblasen-Planungen für den „Metro-Express“, stattdessen Investitionen in das bestehende Nahverkehrsnetz
  • Durchgängige West-Ost-Innenstadt-Radwegeverbindung
  • Sanierung und Reparatur der Fahrradwege im überregionalen Netz; Fahrradwegesanierungsplan für das Stadtgebiet

 

Sozial- und Altenpolitik:
Dem Sozialabbau entgegentreten und
Mülheim als seniorenfreundliche Modellstadt

Auch wenn in Mülheim die Arbeitslosigkeit noch knapp unter dem Landesdurchschnitt liegt, werden in den kommenden Jahren durch Reformen wie Hartz IV, Agenda 2010 und der Umgestaltung des Gesundheitswesens, große soziale Probleme auf die Stadt zukommen.Die Folgen werden u. a. eine verminderte Kaufkraft, gesteigerte Altersarmut und Überschuldung sein.Fehlende Ausbildungsplätze in der Region schaffen zusätzlich eine komplett neue Armutsgeneration. Die strukturellen Schwächen in der gesamten Ruhrgebietsregion, insbesondere in Mülheim, sorgen für eine Altersstruktur mit extrem hohen Seniorenanteil. Die Überschuldung der Stadt wird, ohne eine Umkehr von der jetzigen Politik, zielsicher in die kommunale Handlungsunfähigkeit führen.

Wichtigste sozialpolitische Forderung ist die Erweiterung der kommunalen Handlungsfähigkeit über die sozialen Pflichtaufgaben hinaus. MBI-Forderungen im einzelnen:

  • Das Optionsmodell bei Hartz IV hat sich bisher in Mülheim nicht bewährt, aufgrund dessen treten die MBI dafür ein, dieses Modell nach 2010 nicht mehr zu verfolgen. Die bisher gemachten Erfahrungen zeigen, dass es nicht günstiger ist, neben der Vermittlung durch die Agentur für Arbeit eine zweite Vermittlungsschiene zu führen,  ohne sich untereinander zu verständigen.
  • Die Beratung durch MALZ und Styrumer Treff muss gesichert werden
  • Wir treten dafür ein, den Langzeitarbeitslosen verstärkt „sinnvolle“ Umschulungs- bzw. Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten, um somit die Chancen auf einen neuen Arbeitsplatz zu vergrößern. Dabei ist hier die Rede von einer Arbeitsstelle, deren Entlohnung die betroffenen Personen in die Lage versetzt, ein  selbst bestimmtes Leben ohne finanzielle Unterstützung zu führen.
  • Die MBI treten dafür ein, dass Politik und Verwaltung beginnen, sich verstärkt mit den Folgen der Überalterung vor Ort auseinander zu setzen. Die sich abzeichnende Altersstruktur in Mülheim muss nach unserer Auffassung als eine Chance begriffen werden, um neue und innovative Konzepte für eine kommunale Seniorenpolitik zu entwickeln.
  • Die MBI fordern, dass die Verwaltung eine Armutsprognose für Mülheim aufgrund der Reformauswirkungen, der Lehrstellenmisere und der demographischen Entwicklung, erstellt und regelmäßig aktualisiert. Hieraus ist der soziale Handlungsbedarf zu entwickeln.
  • Der Aufbau einer seniorengerechten Struktur, die sich effektiv mit den wirklichen Wünschen, Belangen und Problemen älterer Menschen auseinandersetzt, ist unerlässlich. Dabei darf die Förderung kompetenter Ansprechpartner für soziale Fragen nicht außer Acht gelassen werden.
  • Um eine effiziente Kontrolle der Mülheimer Seniorenheime zu gewährleisten, ist es notwendig, dass Personal (nicht nur im Außendienst) aufzustocken.
  • Die MBI unterstützen die Einrichtung sozialer Netzwerke aus Selbsthilfegruppen in Zusammenarbeit mit privaten und kommunalen Dienstleistern, sowie den Erhalt und den Ausbau seniorengerechter, bezahlbarer, Wohn-, Lebens- und Freizeitstrukturen

 

Schul-, Kultur- und Jugendpolitik

Die MBI sehen es als unverzichtbar, dass Kultur und Bildung für die Bürger Mülheims stets zugänglich sein müssen und nicht unbezahlbar werden. Das meiste Geld im Kulturbereich verschlingt die MST, ein Fass ohne Boden. Deshalb fordern die MBI für MST und Stadthalle: Offenlegung der wirklichen Kosten-, Nutzenrechnung sowie des Zuschussbedarfs für die MST: Mittelfristig Auflösung der MST, Überführung der Stadthalle und aller anderen MST-Immobilien zum Immobilienservice (IS), Bereich Marketing wird in die Wirtschaftsförderung der M&B bzw. des RVR integriert oder dem städtischen Presseamt wieder zugeordnet, der Bereich Tourismus in eine Städteübergreifende Gesellschaft des RVR eingebracht.

Kultur

Kulturelle Bildung trägt im entscheidenden Maße dazu bei, die eigne Persönlichkeit zu entwickeln, das kreative Denken und Handeln zu fördern und damit Menschen in besonderem Maße zu stärken und zur gesellschaftlichen Teilhabe zu befähigen. Kultur ist ein öffentliches Gut und somit eine Pflichtaufgabe der Kommune.

Dazu gehören insbesondere der Erhalt und Ausbau von Bibliotheken, Musikschulen, Museen und anderer Kultureller Einrichtungen in freier Trägerschaft.

  • Kulturpolitik bedarf stets eines langen Atems. Kurzfristige Maßnahmen wie etwa Events zu besonderen Anlässen reichen hier nicht aus.
  • Es besteht eine eindeutige  Notwendigkeit nach besseren Teilhabechancen für alle Kinder und Jugendlichen an kulturellen Angeboten.
  • Jede Kultur ist auch Migrantenkultur.

Kulturelle Bildung kann vor allem folgendes erreichen:

  1. ausgebaut und gefördert werden, Bildung von Identität in unterschiedlichen Milieus und Gruppen,
  2. die Auseinandersetzung mit Fremdem im Sinne interkultureller Arbeit,
  3. die Verbesserung gesellschaftlicher Teilhabe,
  4. die Intensivierung von Kommunikation und Interaktion,
  5. das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt positiv stärken,
  6. eine Sensibilisierung für gesellschaftliche und politische Entwicklungen.

Deshalb fordern wir eine Stärkung der kulturellen Bildung in der frühkindlichen Erziehung, d. h. verstärkte Aus- und Weiterbildung für Erzieher, unter Einbeziehung unserer Kulturinstitutionen und ortsansässiger Künstler.

Kulturpolitik muss ins Zentrum der Stadtpolitik gerückt werden! Sie darf nicht als Finanzlast begriffen werden, sondern als notwendige Pflicht und als positiver Standortvorteil.

Kultur und Schule

Wir brauchen den Ausbau kultureller Bildungsangebote im Kontext der offenen Ganztagsschulen und anderer Schulformen. Die Zusammenarbeit mit Künstler/innen und Kulturpädagogen/innen soll vor allem im Hinblick auf die schulischen Kooperationen

  • Das Programm „Jedem Kind ein Instrument“ ist dabei ein hervorragender Ansatz, der auf alle Schüler ausgeweitet werden muss.
  • Allen Kindern sollte während der Schulzeit die Begegnung mit Künstlern der unterschiedlichen Sparten ermöglicht werden. D.h..: verstärkt müssen Künstler mit Projekten im Kunstunterricht der Schulen vertreten sein.
  • Was wir brauchen ist ein Haus der Künstler.

Schule und Jugend

  • Schulentwicklungsplanung darf nicht mehr mit parteitaktischen Schulformdiskussionen in Verlängerung der 70iger Jahre geführt werden! Dafür müssen endlich alle Beteiligten im Vorfeld einbezogen werden, anders als es zur Grundschulentwicklungsplanung in 2006 geschah.
  • PPP-Modelle zur Schulsanierung sind grundsätzlich abzulehnen, auch weil sie massiv in die Schulentwicklungsplanung eingreifen. Der Elternwille ist in jedem Fall zu berücksichtigen.
  • Für alle Grundschulen muss das Prinzip der kurzen Wege oberste Priorität bleiben, d.h. z.B. für Heißen die Standorte Filchnerstr. und Fünterweg beide zu erhalten. Die Grundschule Trooststraße sollte am jetzigen Standort saniert und umgebaut werden.
  • Ausbau der sog. „Zukunftsschule“ an der Bruchstraße nur, wenn die weiterführende Schule als Gesamtschule eingerichtet wird.
  • Kleinere Klassenstärken sind insbesondere bei Grund- und Hauptschulen (jeweils höchstens 20 Kinder) möglichst schnell umzusetzen.
  • Die Schulhöfe müssen Stück für Stück schülergerechter gestaltet werden mit Begrünung, Entsiegelung und geeigneten Spielgeräten, auf keinen Fall aber weitere Verkleinerung der Schulhöfe für andere Zwecke wie bei der Grundschule Zunftmeisterstraße, wo Schulhofteile zu Parkplätzen des Bürgeramtes wurden, oder GS Blötter Weg, wo der Ersatzsportplatz für die Hochfelder Straße den Schulhof verkleinern soll!
  • Ausbau der Früherkennungsmaßnahmen von körperlichen, geistigen und sozialen Defiziten sowie Hochbegabung bereits im Kindergarten und  systematische Umsetzung von Fördermaßnahmen entlang des MBI-Katalogs aus 2000:  gezielte Förderung bei Teillern-, motorischen und psychosozialen Störungen, ebenso für Hochbegabte beginnend bereits im Kindergarten und kontinuierlich fortgeführt; qualifizierte Berater und Diagnostiker sowie kleinere Gruppen und Klassen sind dafür Voraussetzung
  • GU - Unterricht (gemeinsamer Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern) auch in weiterführenden Schulen, in unterschiedlichen Schulformen und über das gesamte Stadtgebiet verteilt
  • Stadtteilbezogene Zukunftswerkstätten mit Kindern bzw. Jugendlichen und Einbringung sowie Umsetzung der dort gesammelten Probleme, Kritikpunkte und Vorschläge in alle Gremien
  • Ausbau der öffentlichen „Infrastruktur“ für Kinder: Kindgerechteres Wohnumfeld auch durch Einbeziehung der Kinder in die Gestaltung von Grünflächen und Spielplätzen
  • Werbung von Spielplatzpatenschaften, die uneingeschränkt unterstützt werden und sich nicht nur darauf beschränken, Gelder einzusammeln.
  • Suche nach einem geeigneten Standort für Open-Air-Konzerte, z. B: auf dem Flughafengelände
  • Entwicklung von Spielplatzkonzepten, die der Bewegungsarmut und Naturferne entgegenwirken. Dies soll in Zusammenarbeit mit Kindern, Spielplatzpaten und örtlichen Initiativen entwickelt werden. Auch mehr – Generationen - Spielplätze sind dabei anzustreben.
  • Sicherung des Autonomen Jugend- und Kulturzentrums

 

Zusammenfassung und Ausblick

Bürger- und Umweltschutz sowie Lebensqualität müssen ebenso endlich in den Vordergrund gelangen, ebenso eine auf Nachhaltigkeit angelegte Finanz- und Stadtentwicklungspolitik.

Wir haben uns in den 10 Jahren seit Gründung der MBI oft darüber erschreckt:

  • wie Umgangsformen mehr und mehr von Arroganz, Unfairness und Ungleichbehandlung geprägt waren
  • wie tief verwurzelt das Kleinkarierte Kirchturmsdenken in vielen Ämtern und allen Mülheimer Parteien verwurzelt ist
  • wie das Eigentum der Bürger, das sie über Generationen durch ihre Gebühren für Wasser und Abwasser, Müll, Straßenreinigung und Gas bezahlt haben, ohne Skrupel privatisiert wird und dabei auch noch zwielichtige Geschäfte gemacht wurden oder werden sollten

Die MBI haben sich davon auch in schwersten Zeiten nicht beirren lassen, den blauen Himmel weiter blau und den bewölkten bewölkt genannt. Die Entwicklung hat uns trotz aller Beschimpfungen nahezu immer recht gegeben. Oft konnte nur durch unsere Beharrlichkeit Schlimmeres verhindert und Fehlentwicklungen früher angehalten werden als befürchtet.

Genau so werden wir auch im nächsten Rat der Stadt weitermachen, vorausgesetzt natürlich, dass wir wieder gewählt werden. Wir wollen und werden mit jedem zusammenarbeiten, wenn es um die sinnvollste Lösung eines Problems geht. Wir werden uns aber verweigern, wenn Entscheidungen ausgemauschelt und hinter dem Rücken der Betroffenen gefällt werden sollen. Wir lassen uns auch dafür prügeln, wenn “wichtige” Leute sauer sind, wenn ihre Fehler aufgedeckt werden oder geheime Absprachen an die Öffentlichkeit gelangen.

                                      Startseite